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Psychosoziales Zentrum Westpfalz

Mit dem Psychosozialen Zentrum (PSZ) Westpfalz bietet der DRK-Kreisverband Kaiserslautern Stadt eine spezialisierte Einrichtung zur Unterstützung von traumatisierten Flüchtlingen und Folteropfern in Kaiserslautern Stadt und Landkreis sowie den umliegenden Regionen wie dem Kreis Kusel, Birkenfeld, dem Landkreis Südwestpfalz, dem Donnersbergkreis, Zweibrücken und Pirmasens.

Das PSZ Westpfalz hat seine Arbeit im Herbst 2017 in Kaiserslautern aufgenommen und seit April 2018 eine Außenstelle in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Kusel eröffnet. Finanziert wird das Zentrum durch Mittel des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI) sowie Eigenmittel des DRK. Darüber hinaus ist das PSZ Westpfalz Mitglied der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e. V.) und orientiert sich an deren Leitlinien sowie dem Rahmenkonzept der Liga.

Zentrales Thema des PSZ Westpfalz ist das Ankommen von Menschen aus anderen Kulturen und Sprachfamilien. Notvolle Erfahrungen bis hin zu schweren Traumatisierungen im eigenen Land oder auf der Flucht verkapseln sich im Überlebenskampf in der Seele der Flüchtenden. Im Psychosozialen Zentrum Westpfalz können traumatisierte Flüchtlinge heilsame Begegnung erleben und finden bei  haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Therapie, Rückhalt und Hilfe. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter:innen des PSZ auch Ansprechpartner:innen für all jene, die in Beruf oder Ehrenamt mit Folteropfern und anderweitig traumatisierten Geflüchteten in Kontakt stehen und fachkundige Hilfe benötigen.

Im PSZ Westpfalz bieten wir Schutzsuchenden, unabhängig von ihre Nationalität, sexuellen Orientierung, politischen, ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit, unsere Hilfe und Unterstützung an.

Wodurch können Traumata entstehen?
  • Unmittelbar durch direkte Einwirkung von körperlicher, sexueller oder seelischer Gewalt auf die Betroffene / den Betroffenen.
  • Indirekt durch stellvertretende Traumaexposition.
  • Die Auslöser können menschengemacht oder naturgegeben sein. 
  • Traumatisierende Ereignisse können einmalig oder andauernd und wiederkehrend sein.
Woran erkennt man eine Traumatisierung?

Die Symptome sind vielfältig und oft nicht direkt mit der Vergangenheit in Verbindung zu bringen. Typischerweise können folgende Reaktionen auftreten:

  • Erregungszustände:  Häufig kommen allgemeine Unruhe und Hyperaktivität, Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Albträume, Herzrasen vor.
  • Wiedererleben des Ereignisse: Momente des traumatisierenden Erlebnisses kommen immer wieder ins Bewusstsein. Manchmal sind es Bilder, und die / der Betroffene erlebt die entsprechende Situation wie in einem Film immer wieder. Manchmal sind es auch Empfindungen, die wiederkehren. Sie können beispielsweise als Schmerzen auftreten, die in dem traumatisierenden Augenblick empfunden wurden.  Man hat das Gefühl, einen bestimmten Geruch wahrzunehmen, hört Geräusche, die man damals gehört hat oder ähnliches. Als „Flashback“ werden Momente des Wiedererlebens bezeichnet, die besonders lebhaft und plötzlich auftreten. Der Betroffene fühlt sich direkt in die Situation zurückversetzt. Diese Situationen treten blitzartig auf und sind für die Traumatisierte / den Traumatisierten oft völlig unvorhersehbar. Das macht „Flashbacks“ äußerst belastend und beängstigend.
  • Vermeidungsreaktionen: Um die Erinnerung an das Ereignis nicht heraufzubeschwören, vermeiden Betroffene häufig  Situationen, die Erinnerungen wachrufen könnten. Das kann allerdings im Alltag problematisch werden.
  • Selbstmordgedanken: Viele der Betroffenen leiden an Selbstmordgedanken oder unter ihren autoaggressiven Handlungen. Wenn Sie unter Selbstmordgedanken leiden, kontaktieren Sie bitte umgehend die folgende Hotline: 0800 1110111 / 0800 1110222 

    Wer nach einem einschneidenden Ereignis solche oder ähnliche Symptome bei sich selbst oder an nahestehenden Personen wahrnimmt, sollte sich nicht scheuen, umgehend fachkundige Hilfe zu suchen. Unsere Mitarbeiter:innen helfen Ihnen.
     
Wer findet im PSZ Westpfalz Unterstützung?
  • Geflüchtete Menschen, die eine Traumatisierung erlitten haben oder Opfer von Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Zwangsprostitution oder Menschenhandel geworden sind.
  • Geflüchtete Menschen, die aufgrund ihrer Erlebnisse an psychischen Störungen leiden wie beispielsweise Ängste, Depressionen, psychotischen Störungen oder Probleme mit Süchten haben.
  • Geflüchtete Frauen mit Beziehungsproblemen.
  • Ehrenamtliche, die in ihrer Arbeit mit Geflüchteten Gefahr laufen, auszubrennen oder selbst psychisch belastet zu werden und kurzfristig keine anderweitige psychologische Unterstützung erhalten können.
  • Für Fachkräfte im Bereich Asyl und Migration sowie Lehrer:innen bieten wir Couchings im Umgang mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen an.
Angebote des PSZ Westpfalz in Kaiserslautern:
  • Traumatherapie/ Traumaberatung für Erwachsenen 
  • Psychologische Beratung
  • Psychosoziale und migrationsspezifische Beratung
  • Krisenintervention und Vermittlung in Krisensituationen
  • Unterstützung beim Zugang zur Regelversorgung
  • Beratung, Unterstützung und Informationen zum Asylverfahren sowie ausländerrechtlichen Fragen
  • Gruppenangebote: psychoedukative Gruppen, YOGA-TS, Sprachförderungsangebot 
  • Soziale Gruppenangebote für Frauen
  • Angebote für Kinder und Jugendliche
  • Brückenfrauen-Projekt: Integrierte Frauen mit Migrationshintergrund, die Kontakt zu wenig oder kaum integrierten Flüchtlingsfrauen aufnehmen und dies in ihrer Individuation begleiten


Durch den Einsatz geschulter Sprachmittler:innen und nonverbaler therapeutischer Methoden werden Sprachbarrieren überwunden, und Geflüchtete erhalten muttersprachliche Unterstützung.

Landkreis Birkenfeld

In Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Birkenfeld e.V. bieten wir wöchentliche offene Sprechstunden sowie psychosoziale Einzelberatungen nach vorheriger Terminvereinbarung in Idar-Oberstein an. Dienstags 12.00 – 16.00 Uhr

Anschrift:
Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Birkenfeld e.V.
Schönlautenbach 17, 55743 Idar-Oberstein

Ansprechperson und Kontaktdaten:
Fr. Faranak Soltanpour
f.soltanpour@kv-kls.drk.de 
Tel.: 0631/800 93 240

In Kooperation mit der Realschule plus und der Fachoberschule Birkenfeld bieten wir ein spezielles Gruppenangebot für Schülerinnen mit Migrations- und Fluchthintergrund an. Ziel ist es, den Austausch zu fördern, Ressourcen zu stärken und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Das Angebot stärkt die psychosozialen Ressourcen der Teilnehmerinnen und fördert:

  • den Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit
  • soziale und emotionale Kompetenzen
  • den Umgang mit Diskriminierung und kulturellen Herausforderungen
  • Austausch und gegenseitige Unterstützung in einem geschützten Rahmen

Ziel ist es, die Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und ihnen einen sicheren Raum für ihre Erfahrungen, Fragen und Perspektiven zu bieten.

Anschrift:
RSplus & FOS Birkenfeld
Brechkaul 17
55765 Birkenfeld

Ansprechpersonen und Kontaktdaten:
Fr. Dr. Trukhan und Fr. Tuncer
beratung.psz@kv-kls.drk.de 
Tel.:    0631/ 800 93 114
Tel.: 0631/800 93 114
Mobil: 0151/ 67977332

 

Landkreis Donnersbergkreis

In Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Donnersberg e.V. bieten wir wöchentliche offene Sprechstunden psychosoziale Einzelberatungen nach vorheriger Terminvereinbarung sowie Gruppenangebot für geflüchtete Frauen Rockenhausen an. Mittwochs 12.00 – 16.00 Uhr

Anschrift:
Haus der Familie (HdF)
Bezirksamtsstraße 1
67806 Rockenhausen

Sowie das Angebot einer wöchentliche offene Sprechstunde und Vorortberatung für Jugendliche mit Migrations- und Flucht Hintergrund  und in Kooperation mit der Berufsbildende Schule Donnersbergkreis Rockenhausen.

Ansprechpersonen und Kontaktdaten:
Fr. Dr. Trukhan und Fr. Tuncer
beratung.psz@kv-kls.drk.de 
Tel.:    0631/ 800 93 114
Mobil: 0151/ 67977332
 

Pirmasens

In Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Westpfalz, bieten wir in Pirmasens ein wöchentliches Gruppenangebot für unbegleitete minderjährige Asylsuchende an. Das Angebot unterstützt die Jugendlichen beim Ankommen, fördert psychosoziale Stabilität, Alltagskompetenzen und den Aufbau von Vertrauen in einem geschützten Rahmen.

Anschrift:
Kaiserstraße 43
66955 Pirmasens

Ansprechpersonen und Kontaktdaten:
Fr. Tuncer
beratung.psz@kv-kls.drk.de 
Tel.: 0631/ 800 93 114
Mobil: 0151/ 67977332

Fr. Faranak Soltanpour
f.soltanpour@kv-kls.drk.de 
Tel.: 0631/800 93 240
 

Alle bestehenden Angebote am Hauptstandort des PSZ Westpfalz in der Stadt Kaiserslautern stehen geflüchteten Menschen aus dem gesamten Einzugsgebiet des PSZ offen.

Für weitere Informationen nutzen Sie bitte das untenstehende Anmeldeformular, schreiben Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns unter der angegebenen Telefonnummer an – wir helfen Ihnen gerne weiter.

Kontaktaufnahme und Öffnungszeiten:

Wenn Sie für sich selbst oder eine Ihnen nahestehende Person Unterstützung und Anbindung an das PSZ Westpfalz suchen oder im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit einen Klienten oder eine Klientin an die Angebote des PSZ Westpfalz vermitteln möchten, bitten wir Sie, das passende ausgefüllte Anmeldeformular (das Sie weiter unten finden) an psz(at)kv-kls.drk(dot)de zu senden.

Anmeldeformular für Erwachsene
Anmeldeformular für Minderjährige


Telefonisch sind wir täglich zwischen 9:00 und 16:00 Uhr unter den folgenden Rufnummern erreichbar: 0631 – 800 93 108 (Frau Ritter/ Verwaltung). Öffnungszeiten für Termine und Angebote nach vorheriger Terminvereinbarung sind von Montag bis Freitag von 8:00 bis 17:30 Uhr.

Hier können Sie den Flyer des Psychosozialen Zentrums Westpfalz in mehreren Sprachen digital abrufen:
Deutsch; Arabisch; Türkisch; Farsi und Ukrainisch

Ansprechpartnerin

Faranak Soltanpour
Leitung Psychosoziales Zentrum Westpfalz/ 
Sozialarbeit

f.soltanpour(at)kv-kls.drk(dot)de
Tel: 0631 - 80093 240
Zollamtstraße 7-9, KL

Ansprechpartner

Lior Haim Nir
Leitung Psychosoziales Zentrum Westpfalz/ Psychologischer Berater

l.nir(at)kv-kls.drk(dot)de
Tel: 0631 - 80093 121
Zollamtstraße 7-9, KL

DRK Psychosoziales Zentrum Westpfalz

Zollamtstraße 7-9
67663 Kaiserslautern
EG – rechts

Unsere Räume sind barrierefrei zugänglich.